Den Vormittag bleiben wir noch in Zacatecas und schauen uns die Stadt an, nachdem gestern eher ein Tag für die Ersatzteilbesorgung und das Einkaufen war.
Stadtbesichtigung In den kleinen Gassen herrscht wieder viel zu viel Verkehr und es stinkt sehr stark nach Abgasen. Früh brechen wir auf und laufen zur Station einer kleinen Seilbahn, die auf einen guten Aussichtspunkt über die gesamte Stadt führt. Viele alte und neue Kirchen prägen das Stadtbild. Alle gut erhalten, ganz im Gegensatz zu manchem Wohnhaus. Der Ausblick über Zacatecas ist sehr schön anzusehen. Wir wollen wieder runter mit der Seilbahn, doch die Frau sagt uns, dies müsse extra bezahlt werden. Nochmal 20 Pesos pro Person. Auf dem Ticket und der Preistafel steht nichts davon. Eindeutiger Beschiß. Ist es doch sonst selbstverständlich, daß man auch wieder runter kommt - hier anscheinend nicht. In dieser Stadt muß man auf sein Geld echt aufpassen.
Zurück am Hotel wartet Ulises mit seinem Fahrrad bereits auf uns. Wir quatschen noch eine Weile und studieren seine topografischen Karten dieser Gegend für die Weiterfahrt. Die ausgewählte Straße soll viel befahren und eng sein. Aber als Alternative die langweilige Quota zu nehmen, gefällt uns noch weniger.
Weiter nach Süden Die MEX54 ändert sich oft, mal mit, mal ohne Seitenstreifen. Von gutem bis hin zu sehr schlechtem Zustand. Viel Verkehr, aber die Fahrer weichen fast immer weit aus. Es ist endlich wieder gute Fernsicht, der Schleier der letzten Tage verflogen. Doch wir haben auch wieder den Wind von vorne. Er ist so stark, daß der Verlust von fast 300 hm kaum auffällt, auch bergab müssen wir in die Pedale treten. Aber so weit fahren wir heute nicht mehr, denn morgen früh wollen wir eine nicht weit von hier liegende Ausgrabungsstätte besuchen.
Im Ort angekommen halten wir Ausschau nach einem Grundstück, das für das Zelten geeignet wäre. Doch da spricht uns ein Mann an, der sich für unsere Fahrräder interessiert. Marcelo kommt aus Jalpa, einem Ort weiter südlich, den wir in zwei Tagen erreichen werden. Dort gehört er einer örtlichen MTB-Gruppe an. Wir unterhalten uns einige Minuten, dann verabschiedet er sich und spricht sogleich eine zufällig vorbeilaufende Frau an. Ob sie uns helfen könne, einen Zeltplatz zu finden. Und partout haben wir eine Einladung, in ihrem Haus zu übernachten. Es ist ein schönes Haus ihres Sohnes, der im Moment nicht da sei. Wir bekommen nicht nur ein Zimmer und Dusche angeboten, sogar die Küche und einen Haufen Lebensmittel können wir benutzen. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus, das Bett ist riesig, vier Personen hätten locker Platz. Die Badewanne hat gleiche Dimensionen und einen Whirlpool eingebaut. Alles sehr schön und sauber, besser als im Vier-Sterne-Hotel.
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