Kurz bevor es hell wird, machen die zwei Hähne unweit vom Zelt ordentlich Krach. Ein Truthahn stimmt gelegentlich mit ein. Daran haben wir uns inzwischen gewöhnt. Um 6:30 Uhr stehen wir mit dem Sonnenaufgang auf, zwei Stunden später hat uns die Straße wieder.
Hügel ohne Ende Es geht weiter wie bisher, Hügel rauf, Hügel runter. Wir glauben inzwischen nicht mehr an flache Abschnitte, hier ist wirklich alles uneben. Die Straße ist größtenteils mies und es holpert ständig. Wir werden so lange durchgeschüttelt, bis uns die Knochen wehtun. Irgendwann werden die Täler zwischen den Hügeln nicht mehr so tief, es fährt sich etwas besser. Die Halbwüste ist mit Bäumen, vielen Sträuchern und noch mehr Gräsern bewachsen. Die Landschaft sieht flach aus, im Osten sind in der Ferne Berge zu sehen. Die Strecke wird für einige Kilometer tatsächlich beinahe flach, doch leider bläst der Wind wieder recht stark von schräg vorn, später von der Seite aus Westen. Jeder kleine Hügel wird ein paar Meter höher, so daß wir irgendwann nur knapp unterhalb 2000 m landen. Hier ist jetzt Schluß mit der seit gestern schnurgerade verlaufenden Straße. Es geht 80 m bergab und scharf nach Osten. Sodann dürfen wir die gerade verlorene Höhe wieder hinauf. Ziemlich fertig radeln wir dahin und warten auf die laut Karte kommende Abfahrt. Noch 19 km, es muß doch bald runter gehen!?
Luisa ist total geschafft und sauer. Doch noch einige Male geht es auf und ab. Dann eine Kurve und ein Schild kündigt starkes Gefälle an. Geschafft! Ein grandioser Ausblick belohnt die Mühen. Wir sind plötzlich, nur innerhalb weniger Kilometer, von fast flachem Land wieder in eine Bergwelt getaucht. Der Übergang ist erstaunlich, war doch vorher rein gar nichts von den Bergen auszumachen. Ein schöner Effekt, fahren wir doch jetzt "hinunter" in die Berge.
Das Dorf ist erreicht, gar nicht mal so klein wie angenommen. Alle Häuser sind aus Lehmsteinen gebaut. Nach einem Gespräch im Dorfladen wird ein Anwohner informiert und kommt nach einer Weile vorbei. Seit über 10 Jahren hätte es in dieser Gegend nicht mehr geregnet, erzählt er uns. Es herrscht akuter Wassermangel im Dorf, nur morgens fördert eine Pumpe für eine Stunde lang Wasser aus einem Brunnen. Wir können im Hof seines Kuhstalls zelten, direkt vor dem Heulager. Genau das richtige! Nur ist diese Kuh hoffentlich normal und macht nicht soviel Krach. Muuuuh?
|