Früh bläst glücklicherweise nur noch ein leichter Wind. Nach Verabschiedung der Österreicher führt uns der Weg in die 20 km weiter gelegene Ortschaft Farson. Wir füllen kurz unsere Benzinflasche auf, ziehen einen kurzen Snack und biegen anschließend westwärts auf die 28 ein. Die ersten km laufen relativ gut, doch bald dreht die Straße voll in den kalten Wind ab und wir müssen sehr stark dagegen ankämpfen. Irgendwo auf der Mitte der Strecke liegen etliche tote Rinder links und rechts entlang der Straße. Was ist den hier für ein Massaker passiert? Wahrscheinlich ist ein übermüdeter Truckfahrer nachts in eine Herde reingerauscht. Der Anblick und Gestank ist nicht gerade aufbauend. Also schnell weiter. An der kommenden Kreuzung biegen wir auf die 372 ein und fliegen mit über 40 km/h dank des starken Rückenwindes dahin. Im vollen Geschwindigkeitsrausch geht es durch die Prärie mit kaum merklichen Höhenunterschieden. Niki macht der Magen immer noch zu schaffen und deshalb ist er besonders froh, dass wir heute schnell vorankommen. Kurz nach Passieren der Interstate kommen wir auf einer rasanten Abfahrt in Green River förmlich angeschossen. Auf dem am Ortseingang befindlichem Campground quartieren wir uns für die kommende Nacht ein. Leider ist es relativ laut hier, denn die Interstate liegt ziemlich dicht auf der einen Seite und auf der anderen Seite fährt des Öfteren ein Eisenbahnzug vorbei. Wir bleiben trotzdem hier und bauen das Zelt windgeschützt an der Waschküche auf. Das Wetter ist heute fast durchgängig sonnig, aber es war kühl. Anfangs gibt es zwar noch ein paar Wolken, doch diese verziehen sich bald. Nur der Wind ist auch heute recht stark. Wenn er entgegen bläst, wird er zur wahren Qual, doch von Hinten ist es eine mehr als willkommene Wohltat.
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