Da eine längere Tagesettape ansteht, stehen wir bereits um kurz nach 5 Uhr auf, essen etwas und schwingen uns auf unsere treuen Gefährten. Beim ersten Tageslicht um 7:05 Uhr geht's weiter. Die ersten 20 km geht es dabei konstant leicht bergauf. Dann wird die Straße für ein kurzes Stück etwas steiler und wir erreichen einen kleinen Pass. Ein leichter Rückenwind treibt uns förmlich voran.

Die Abfahrt vom Pass ist nicht sehr lang, aber auch in der Ebene düsen wir dank des immer stärker werdenden Rückenwindes mit zeitweise weit über 40 km/h über den Asphalt. An der Kreuzung der 189 und 191 ziehen wir uns einen Snack rein. In der Ortschaft Pinedale direkt an der 191 werden unsere Vorräte etwas aufgefüllt und ein paar Kilometer weiter in Boulder/Wyoming essen wir noch einen Burger mit Pommes.

Die Landschaft hat sich auch gewandelt und ist erneut zu einer prärieartigen Umgebung geworden. Inzwischen zeigt der Tacho 88 km an. Da wir voller Energie und Tatendrang sind, wollen wir noch etliche km weiter. Leider dreht der immer stärker werdende Wind und wandelt sich zu einer echten Herausforderung. Aus dem schönen Rückenwind ist ein unangenehm böiger Seitenwind geworden. Das bike ist fast kaum noch zu halten. Mit voller Kraft muss das Gewicht auf die Seite verlagert werden. Schlimm wird es nur, wenn ein Lkw vorbeifährt und ein Luftloch erzeugt. Wir müssen tierisch aufpassen, dabei nicht zu stürzen. Damit es zusätzlich nicht langweilig wird, macht der letzte Burger Nikis Magen ganz schön zu schaffen.

Die Recreation Area liegt ein paar Kilometer abseits der Straße an einem See, auf dem der Wind tobt. Außer einem Klohäuschen gibt es weiter nichts auf diesem weitläufigen Platz. Also suchen wir uns einen zum Zelten geeigneten Platz hinter einem Busch, der uns einen minimalen Windschutz gibt. Wir lernen ein Paar aus Österreich kennen und halten etwas Smalltalk. Außer ihnen und uns gibt es hier sonst niemanden. Die Gegend ist echt gottverlassen und total unwirklich.

Dank des starken Seitenwindes heute, gehen wir mit starken Schmerzen im Oberarm schlafen, während der Wind am Zelt rüttelt.