Puh, Glück gehabt. Unser Nachbar und wir leben tatsächlich noch. Trotz Rascheln in der Nacht ist anscheinend nichts passiert. Als wir bei unserem Frühstück sind, taucht auch unser Nachbar stark torkelnd auf, grüßt kurz und nimmt den direkten Weg zur Toilette, von wo er nach über einer Stunde auch nicht mehr auftaucht. Bei dem vielen Bier, das er runtergekippt hat, braucht man sich allerdings nicht zu wundern... Nach Abbau des Zeltes geht es zurück auf die Straße. Wir kommen gut voran, wahrscheinlich weil es leicht abwärts geht. Auch überqueren wir wenig später zum achten mal die Continentel Divide bei 2435 Metern. Am Lewis Lake machen wir eine kurze Pause. Dem Verlauf des Lewis Rivers folgend verlassen wir am South Entrance den Yellowstone National Park. Auf dem J.D. Rockefeller Jr. Memorial Parkway geht es weiter Richtung Süden. Niki bemerkt, dass sein Lowrider verdächtig wackelt. Wir halten an und richtig, der Lowrider ist wieder gebrochen, diesmal jedoch auf der anderen Seite. Da wir ja für etliche Situationen gewappnet sind, wird eine Ersatzklemme aus der Werkzeugkiste gekramt und der vordere Gepäckträger repariert. Ein paar Kilometer weiter erreichen wir den Grand Teton Nationalpark. Die Berge werden plötzlich wieder höher und auch schroffer. Landschaftlich macht es mehr her als die letzten Tage im Yellowstone. Da der Campground total voll ist, stellen wir unser Zelt nach Rücksprache mit einem anderen Camperpaar auf deren Platz auf. Da es ebenfalls Deutsche sind, kommt sehr schnell ein ausführliches Gespräch zustande. Unser Abendbrot nehmen wir direkt am Jackson Lake ein. Es folgt noch ein ausführliches Kartenstudium der nächsten Tage. Auch heute ist das Wetter bombastisch, fast ständig pralle Sonne mit vereinzelt kleinen Wolken am Himmel. Glücklich mit uns und der Welt gehen wir in unsere Behausung schlafen.
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