Früh wie immer dieselbe Aktion. Unterwegs schauen wir uns heute jede Menge Geysire entlang der Straße an: Schon beeindruckend, wie und wo es überall sprudelt und brodelt. Der Geruch ist auch nicht so schlimm wie vermutet. Es mieft zwar leicht nach verfaulten Eiern, aber der Wind trägt den Geruch schnell weg. Wir fahren sogar eine 7 km lange Loop, den Firehole Lake Drive, zusätzlich, um weitere Geysire zu sehen. So eine Gelegenheit werden wir auf dieser Tour jedenfalls nicht mehr haben. Wir halten oft an und machen kleine Spaziergänge um die blubbernden Seen und Geysire. Dem berühmten Old Faithfull Geysir statten wir natürlich auch einen Besuch ab. Er bricht in ganz regelmäßigen Abständen einmal pro Stunde aus. Heute gibt es zwei Pässe, die jedoch relativ einfach zu bewältigen sind. Der erste erhebt sich etwas mehr als 200 hm, der zweite nur 100 hm. Dabei passieren wir die Continental Divide zwei mal und sind inzwischen bei sieben Überquerungen angekommen. Unsere höchste Stelle bis jetzt liegt somit bei 2558 Metern über dem Meeresspiegel. Trotzdem sieht es ziemlich flach aus, die Grundhöhe ist halt gewaltig. Auch das Wetter ist heute sehr gut. Die Sonne scheint und vereinzelt ziehen leichte Wolken auf, die sich jedoch bald wieder auflösen. Nur ein leichter Wind zieht durch diese eindrucksvolle Hochebene. Auf dem Campground direkt am Yellowstone Lake breiten wir unsere gemütliche Behausung auf einem markierten Platz aus. Als Nachbarn haben wir einen dicken Amerikaner, der seinen "American Way of Life" mit seiner Tigerlilly, einem gewaltigen Grill, auf dem einige Steaks brutzeln, und etlichen Dutzend Bier auslebt. Leider ist er nur schwer in seinem bereits angetrunkenem Zustand zu verstehen. Da es auch hier Bären geben soll, schauen wir seinem großzügigen Treiben am Grill etwas misstrauisch zu. Leicht unruhig gehen wir bei einem Steakgeruch in der Luft in unser Zelt schlafen.
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