Früh ist es zwar recht frisch (+1°C), aber das Zelt ist trocken. Wahrscheinlich weil ein kalter Wind die ganze Zeit über weht. Die ersten 11 km sind sehr anstrengend, denn es geht bei starkem Gegenwind eine Steigung hinauf. Ein paar km weiter bleiben wir am Earthquake Lake Visitor Center stehen, gehen jedoch aus Prinzip nicht hinein: Die verlangen ein Eintrittsgeld nicht pro Nase, sondern pro Fahrzeug! D.h. wir sollen das doppelte abdrücken, was die 4-köppfige Familie vor uns bezahlt! Das wir so etwas nicht unterstützen ist ja wohl klar. Frechheit! Weiter führt uns die Strecke entlang des Earthquake Lakes. Der See ist 1959 entstanden, als ein Erdbeben die Region erschütterte. Dadurch rutschte eine ganze Bergflanke ins Tal und staute so den Madison River auf. Danach folgen wir der Straße durch einen schönen Wald bis zum Hebgen Lake. Wir kommen heute nur langsam voran. Ab der Junction mit der 191 geht es aber dank eines leichten Rückenwindes schneller bis zum Ort West Yellowstone voran. Im örtlichen Visitor Center checken wir die Lage aus und lassen uns genaustens über den Park von einer freundlichen älteren Dame berichten. Auch erwerben wir hier die benötigten Permits für den Park. Auf der viel befahrenen Straße geht es nach einer Auffüllung der Vorräte geradewegs durch den West Entrance in den Park hinein. Der vorhandene Seitenstreifen ist jedoch sehr dreckig und so eiern wir etwas dahin. Der Parkeingang liegt noch in Montana, doch nach wenigen Kilometern erreichen wir Wyoming. Etliche Elche sind zu sehen. An der Madison Junction fahren wir auf den Campground. Mann, ist hier was los!. Ein Glück das die Saison eigentlich schon fast zu Ende ist, sonst würden hier sicherlich etliche Keilereien um die Campingplätze ausbrechen. Gut, dass es hier eine spezielle Site für hiker und biker gibt. Auch heute ist das Wetter wieder echt gut, es ist kaum eine Wolke am Himmel zu entdecken. Der leichte Wind kühlt etwas aus. Landschaftlich ist es doch etwas merkwürdig, denn der Wald ist 1988 total abgebrannt und die Spuren sind immer noch zu sehen. Die umliegenden Berge sind nicht sehr schroff und man hat den Eindruck, dass sie nicht sehr hoch sind. Allerdings darf man nicht vergessen, dass wir uns hier generell über 2000 Meter befinden.
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