Um Punkt 8 Uhr werden wir indirekt von dem Gärtner geweckt, der seinen Platz mit den vielen kleinen Bäumchen mit dem Rasensprenger bewässert. Er stellt seine motorbetriebene Pumpe auf und geht. Genervt von dem Lärm stehen wir auf. Die halbe Stunde Sonne nutzen wir zum Aufbruch aus. Unterwegs auf den bikes nimmt die Bewölkung erstaunlich schnell zu.

Glücklicherweise ist die 45'er merklich ruhiger geworden. Doch immer wieder kommen Wahnsinnige vorbeigeschossen, die haarscharf an uns vorbeifahren, ohne Rücksicht auf Verluste. Zum Glück gibt es keine nennenswerte Probleme. Hier wird einem deutlich gemacht, wer der "king of the road" ist, Radfahrer werden wie Außerirdische behandelt, totale Ignoranz. Es gibt sie einfach nicht.

Irgendwann hinter Hoting kommt uns endlich auch mal ein Radfahrer entgegen, der es jedoch sehr eilig hat, aber gerade noch so schafft die Hand zum Grüßen zu heben. Was macht bloß das riesige Geweih auf seinem Hinterradgepäckträger? Nach einer Pause in der Ortschaft Dorotea schlüpfen wir mal wieder in unsere Regensachen. Der Regen wird immer stärker und so fällt die Entscheidung nicht besonders schwer, sich bei Meselefors eine Hütte auf einem Zeltplatz zu mieten.

Bei arktischen Temperaturen waschen wir unsere total durchnässten Sachen und hängen sie in der gemütlichen Hütte zum Trocken auf. Das ist Sauna auf die natürliche Art. Abends bei einer angenehmen Tasse Tee prescht der Regen unaufhörlich gegen die Fensterscheiben. Auch um Mitternacht ist es noch nicht dunkel.