In der Hütte ist es sehr gemütlich und obendrein noch richtig schön warm. Das Weiterfahren wird damit ziemlich erschwert. Erst um 11 Uhr sitzen wir im Sattel weiter Richtung Norden. Es tröpfelt vereinzelt und die Temperatur hält sich konstant bei 9°C. Zügig geht's die 26 km bis nach Vilhelmina ohne nennenswerte landschaftlichen Reize. Links und rechts entlang der Straße prägt eine Sumpflandschaft das Bild. Wald, Wiesen und Seen wechseln sich in immer wiederkehrendem Muster ab. Und das tagelang ohne größeren Unterschied. Wassergräben laufen entlang der Straße. Wenigstens gibt es keine Wasserprobleme. Aber einen Platz zum wilden Zelten zu finden ist damit sehr schwer. In Vilhelmina essen wir direkt vor einer Bank unser Mittagessen. Warum schauen uns die Leute bloß so merkwürdig an? Kurz nach dem Ort schlüpfen wir auch heute in die komplette Regenmontur hinein, es fängt wie aus Eimern an zu gießen. Vereinzelt hört es mal gelegentlich auf, damit es nach ein paar Minuten noch heftiger weitergehen kann. Bei einem Rastplatz entlang der 45 können wir uns bei einem regelrechten Wolkenbruch unter das Vordach eines Häuschens retten. Mit neuer Kraft und viel Mut fahren wir irgendwann weiter. Die Kälte, ständig unter 10°C, nagt inzwischen nicht mehr so stark an unseren Kräften. Glücklicherweise ist der Wind heute relativ schwach. An einem Rastplatz kurz vor Storuman überlegen wir, ob es hier möglich wäre zu zelten, doch liegt der Platz direkt an der Straße und ist vor dem Wind völlig ungeschützt. Also biken wir noch weiter auf den örtlichen Zeltplatz in Storuman. An dem kleinen, künstlich angelegten See stellen wir das Zelt auf und verkriechen uns in die nagelneue Küche. So etwas sauberes wie hier gibt es selten, alle Einrichtungen samt den sanitären Räumen sind einwandfrei. Ist halt alles noch neu.
|