Es regnet immer noch. Da wir nicht schon jetzt abhängen wollen, raffen wir uns auf und steigen in voller Regenmontur aufs Fahrrad. Damit uns richtig warm in den Sachen wird, gibt es in Klövsjö einen kurzen, aber heftigen Anstieg. Von außen Regen, von innen Schweiß, was für eine feuchte Kombination. Um unsere Freude nicht abklingen zu lassen, tauchen ständig kurze Baustellen mit netten Schottereinlagen auf. Besonders an Anstiegen machen diese erst so richtig Spaß. Nach 30 km in dem Ort Åsarna legen wir eine kurze Pause an einem Supermarkt ein. In einer einigermaßen windstillen Ecke wird das Essen in uns hineingepumpt. Weiter führt uns von nun an der Weg auf der 45. Aufgrund der vielen Autos ist sie anstrengend zu befahren, ständig überholen uns Fahrzeuge jeder Art mit einem Affenzahn und nur sehr geringem Abstand. Viele Wolken bedecken den Himmel, ständig ergießt sich ein Schauer über uns. Aus den Regensachen herauszukommen bleibt für heute nur eine Illusion. Der starke Wind tut noch sein übriges dazu. So kommen wir leider nur sehr zögerlich und schleppend voran. Ein Kampf gegen das Wetter. Kurz vor Lockne hauen wir uns regelrecht in die Büsche und bauen unser Zelt auf einer Wäldcheneinfahrt nahe am See Locknesjön auf. Bei Temperaturen unter 10°C kochen wir die abendlichen Nudeln und verkriechen uns ziemlich schnell ins Zelt. Die warmen Schlafsäcke sind einfach herrlich. Unterwegs hatte Franki heute ernsthafte Probleme mit seinen Kniegelenken. Durch die ständig hohe Belastung bei Temperaturen unter 10°C frieren halt mal ein paar Körperteile einfach so ab. Besonders ist eine heutige Abfahrt zu nennen, auf der es nur noch 6°C waren. Die Hände waren trotz leichten Handschuhen kaum noch zu spüren. Erst schweres Geschütz konnte Linderung bringen. An Tagen wie diesen fragt man sich, warum man eigentlich so etwas macht. Trost finden wir momentan überwiegend nur in der langen Helligkeit.
|