Heute und morgen werden zwei lockere Tage, da wir die Strecke zum Milford Sound mit dem Shuttle-Bus fahren. Schande über uns! Zwei richtige Autofahrer-Tage stehen uns bevor (D.h. nichts tun und nur aus dem Fenster schauen). Da unsere Zeit in NZ knapp bemessen ist, überwinden wir uns trotzdem. Das Angebot, für nur 100 DM pro Nase mit Übernachtung auf einem Schiff inklusive Shuttlebus-Transfer, lässt die Entscheidung leichter fallen. Mittags geht es dann in einem kleinen Shuttlebus los. Der Fahrer hält auf der 120 km langen Strecke oft an, läßt uns aussteigen und erzählt einiges über die Gegend. Das Wetter ist super, blue sky wohin man blickt. Die Fahrt durch den unbeleuchteten Homer Tunnel gibt Klarheit: Hier sollte man wirklich nicht mit dem bike langfahren. Stockdunkel für über 1,2 km und 10% Gefälle! Von der anderen Seite natürlich Steigung... Selbst die Autoscheinwerfer erleuchten den dunklen Fels nur wenig. Am Milford Sound geht es sofort aufs Boot. Es ist das kleinste, das an der Anlegestelle liegt. An Bord erfahren wir, daß heute nur fünf Passagiere mitfahren. Perfekt! Die Tour geht einmal rund um den Sound, dabei sehen wir Wasserfälle, die mehrere hundert Meter hoch sind und in Regenbogenfarben leuchten. Robben sonnen sich auf den Ufersteinen. Delphine schwimmen, fast zum Greifen nahe, direkt vorm Bug entlang. Abends wird der Ankerplatz für die Nacht angefahren. Kurz danach setzen wir mit einem Beiboot zum Ufer über. Hier beginnt der "berühmte" Milford-Track, dessen Einstieg nur per Boot zu erreichen ist. Am Wasser wimmelt es nur so von Sandflies. Es ist offensichtlich, warum diese Stelle "Sandflie Point" genannt wird... Wir laufen ein paar Meter unter belehrenden Worten unseres Kapitäns, der sich anscheinend mit der Botanik bestens auskennt. Zurück an Bord können wir nur wenig schlafen. Nicht wegen etwaigem Schwanken des Bootes, sondern weil ein Typ in der Nebenkajüte abschnarcht wie ein Elch, und das die gesamte Nacht.
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