Nachts regnet es stark und auch am Morgen will es nicht aufhören. Um 10 Uhr geht es heute mit der Wanderausrüstung los. Bis zum Trailanfang fahren wir in Regenmontur ein paar Kilometer mit dem bike. Dort angekommen hört der Regen auf - wie auf Bestellung. Die bikes bleiben am Trailanfang und es geht zu Fuß auf den Kepler-Track. Der Weg verläuft etwa eine Stunde parallel zum Ufer des Lake Te Anau, dem größten See der Südinsel durch dichten Regenwald. Das ist Neuseeland, wie wir es uns vorgestellt hatten - und wie es vielleicht einmal auf der gesamten Insel aussah.

Alles grün, auf dem Waldboden keine unbewachsene Stelle. Farne und Bäumen lassen kaum einen Lichtstrahl den durchgehend mit Moos bedeckten Boden erreichen. Meterhohe Farne ragen wie riesige Sonnenschirme hoch über den Weg hinaus. Dann beginnt der recht steile, aber gut zu laufende Anstieg. Nach drei Stunden ist die Baumgrenze erreicht und es bietet sich ein großartiger Blick auf die umliegende Landschaft und einen Teil von Lake Te Anau. Im Süden blauer Himmel, im Norden ziehen langsam die Regenwolken ab. Kurz vor der Luxmore Hut biegen wir links ab und wandern noch etwa einen Kilometer zu den Luxmore Caves. Eine Holztreppe führt steil in den dunklen Höhleneingang hinab. Dann endet die Treppe und es geht hinab in die Finsternis, in der mit unserer Mini-Taschenlampe nicht viel zu sehen ist. Es läßt sich nur erahnen, daß die Höhle noch viel tiefer geht. Nach 20-30 m ist es stockdunkel und an der Decke lassen sich Tropfsteine bewundern. Jetzt wo es interessant wird, müssen wir aber schon zurück, denn die richtige Ausrüstung (2 helle Lampen pro Person!) haben wir leider nicht.

Wieder draußen geht es auf dem selben Weg zurück ins Tal. Die Sonne strahlt jetzt auf den Regenwald und wird durch sein dichtes Dach hellgrün gefärbt.