Nach nur knapp sechs Wochen Vorbereitungszeit treffen wir uns (Maze und Zak) am Flughafen Tegel in Berlin, um den Trip mit dem Fahrrad quer durch Kanada und Alaska zu starten. Nach Verabschiedung unserer Begleitung geht es zum einchecken. Um 11:50 Uhr fliegt die Maschine mit den gut verstauten Gepäckstücken in Richtung Amsterdam pünktlich ab.

Ab Amsterdam geht es mit einer Stunde Verspätung um 16:20 Uhr weiter, da die Maschine ein kleines Problem hat. Nach knapp 9h landet das Flugzeug schließlich um 18:30 Uhr (7 Stunden Zeitverschiebung) in Minneapolis / Bundesstaat Minnesota / USA. Dort muß das Gepäck, bis auf die bikes, persönlich durch den Zoll gebracht werden. Nach kurzer Erklärung unserer Absichten in den Vereinigten Staaten wird das Gepäck ein paar Meter weiter zum Weiterflug wieder eingecheckt. Da der Anschlußflug im Inland weitergeht, müssen wir mit einem Shuttlebus zu einem etwas weiter entfernten Gate fahren. Beim Einsteigen in den Bus sehen wir ein paar biker am Flughafen vorbeiziehen, was unsere Motivation sogleich steigert. Um 20:15 Uhr Ortszeit soll es weiter nach Seattle gehen, doch auch diese Maschine hat wieder ein kleines technisches Problem, welches nach einer weiteren Stunde behoben ist.

Nach zwei Stunden Flugzeit eine Durchsage einer Notlandung, da ein herzschwacher Typ zusammengebrochen ist. Nach kurzer Umkreisung eines stockdusteren Flughafens landen wir schließlich in Billings / Bundesstaat Montana. Der gesamte Flughafen wird kurz vor der Landung komplett von Feuerwehrautos ausgeleuchtet, anscheinend war er zu so später Stunde schon geschlossen. Nach Abtransport des Kranken und Auftanken des Flugzeugs geht es endlich weiter zu unserem eigentlichen Flugziel.

In Seattle / Bundesstaat Washington landen wir schließlich um 0:30 Uhr Ortszeit (gegenüber Westeuropa 9h Zeitverschiebung) anstatt um 21:50 Uhr. Nach ausführlicher Montage der bikes geht es im Dunkeln durch Seattle (die Stadt mit dem angeblich höchsten Waffenbesitz in den USA) zur Jugendherberge in der Union Street 84. Ankunft dort um 3 Uhr nachts. Die Jugendherberge war früher ein U.S. Immigrationscenter. Wir fühlen uns wie in einem Hochsicherheitstrakt, denn alles ist doppelt und dreifach gesichert. Natürlich gehören die obligatorisch vergitterten Fenster und doppelt gesicherte Eingangstür dazu. Von der Leistung her gibt es bessere Herbergen, hier stehen nur 12er Zimmer zur Verfügung und demnach mieft es ziemlich. Die quietschenden Betten, die schnarchenden Typen (die es anscheinend überall auf der Welt gibt) und die Autobahn direkt vorm Fenster tun ihr übriges dazu. Aber momentan ist uns alles egal, wir sind hochmotiviert und voller Vorfreude auf den bevorstehenden Trip. Um 3:30 Uhr legen wir uns nach einem anstrengenden und aufregenden Flug endlich schlafen...

Skyline von Seattle