Tips zur Bikeausrüstung - Transport
Verpacken oder nicht verpacken?
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Bei unser ersten größeren Tour nach Kanada 1994 haben wir die Fahrräder fast überhaupt nicht verpackt. Wir wickelten nur ein bischen Schaumstoff um die Oberrohre. Glücklicherweise ist auf dem Hinweg nichts passiert, doch zurück hatte Maze einen verbogenen Schalthebel und Umwerfer. Zudem sahen wir mit eigenen Augen die Behandlung der Räder und dabei ist uns ziemlich mulmig geworden. Von da an haben wir beschlossen, unsere guten Stücke immer zu verpacken.
Pappkarton oder Hartschalenbox?
Auf allen anderen Reisen hat sich ein großer Karton aus dem Fahrradladen als bester Bikeschutz erwiesen. Der Karton ist dabei meistens auch noch umsonst, oder für einen
kleinen Obulus in die Kaffeekasse erhältlich. Der Vorteil dieser Variante besteht darin, daß die Verpackung recht schnell am Zielort entsorgt werden kann.
Natürlich ist ein Hartschalenkoffer erheblich stabiler, doch ist er leider sehr teuer und nur einsetzbar, wenn man vom selben Flughafen wieder zurückreist und die Box
auch irgendwo günstig deponieren kann.
Bei einem bike-Karton sind normalerweise Grifflöcher auf jeder Seite eingestanzt. Es ist empfehlenswert, diese mit zusätzlicher Pappe und reichlich starkem Klebeband zu verstärken. Je nach der körperlichen Fitness der Transportarbeiter können diese nämlich leicht ausreißen.
Verpackung des bikes
Das bike verpacken wir trotzdem noch mit leichtem Schaumstoff an den empfindlichen Stellen, wie z.B. dem Schaltwerk. Das man den Lenker querstellen oder komplett abnehmen muß und die Pedalen abschrauben sollte, versteht sich von selbst. Je nach Größe des Kartons muß man eventuell noch die Laufräder herausnehmen. Falls nur ein kleines Exemplar zu bekommen ist, muß man halt noch mehr abmontieren. Wir hatten sogar schon einmal die Gabel ausgebaut und alle Gepäckträger abmontiert. Das dauert zwar wieder beim Zusammenschrauben, aber die Mühe ist es auf jeden Fall Wert, denn nichts ist ärgerlicher als ein defektes bike.
Luft aus den Reifen lassen?
Früher galt es, vor der Reise die Luft aus den Reifen zu lassen. Heute wird bei modernen Maschinen nicht nur in der Passagierkabine, sondern auch im Laderaum ein Druckausgleich durchgeführt. So erübrigt sich eigentlich dieser Schritt. Wenn nun aber der Anschlußflug in einer kleinen Maschine ohne Druckausgleich fortgesetzt wird?! Es kann daher nicht schaden, immer etwas Luft abzulassen um auf der sicheren Seite zu sein. Allerdings niemals die gesamte Luft, sondern nur soviel, daß es sich gerade noch mit dem bike fahren läßt.
Die Fluggesellschaft
Beim Vergleichen der Preise verschiedener Linien ist es wichtig, nicht nur auf den Flugpreis an sich zu achten. Denn bei der Mitnahme des eigenen bikes berechnen einige
Fluggesellschaften nochmals satte Gebühren. Diese können bis zu 300 DM pro Richtung betragen. Aber warum Geld verschenken, wenn es auch Gesellschaften gibt,
die bikes umsonst mitnehmen! Es zählt dann einfach als zweites Gepäckstück. Günstig ist es auch, wenn zweimal 32 kg Gepäck mitgenommen werden können.
Bei der Suche nach dem richtigen Flug ist bei uns daher nicht der Preis für das Ticket der ausschlaggebende Faktor, sondern die Bestimmungen für die bikemitnahme.
Daß in den Karton mehr als nur das bike hineingesteckt werden kann, versteht sich wohl von selbst... So wandern meistens noch die Schuhe, das Zelt, der Schlafsack und die Isomatte hinein. Alles was groß und sperrig ist, landet somit im Karton. Nur schwerer als 32 kg sollte er nicht werden, sonst wird's teuer. Obwohl wir es noch nie erlebt haben, daß der Karton gewogen wurde, könnte es irgendwann schiefgehen. Und dann wird für jedes zusätzliche Kilo je ein Prozent eines Erste-Klasse Flugtickets berechnet. Leider besteht z.B. auf Asien-Flügen oftmals ein Limit von 20 kg pro Gepäckstück, da muß man sich halt leicht einschränken. Auf jeden Fall kann zur Not auch etwas ins Handgepäck genommen werden. Aber unterhalb 20 kg sollte das Gewicht eines Reisebikes sowieso liegen.
Bike nicht da
Dumm gelaufen, wenn man zwar alles spitzenmäßig verpackt hat, der Karton aber trotzdem nicht ankommt. Auf jeden Fall sollte man Ruhe bewahren und den Verlust sofort den zuständigen Flughafenpersonal bescheidgeben, wie halt bei normalem Gepäck auch. Wenn man eine längere Reise plant, ist es empfehlenswert, mehrere Tage Wartezeit am Ankunfstort mit einzukalkulieren. Aber man hat ja sowieso oftmals keine andere Möglichkeit, als zu warten ...
Die wohl umfangreichste Sammlung an Informationen und Tips über das Transportieren von Fahrrädern findet ihr bei Travel with Bicycles (in Englisch). Ob per Flugzeug, Bahn oder Bus, mit Infos zu unzähligen Flughäfen weltweit. |
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