Heute fahren wir aus dem Bryce Canyon Nationalpark wieder heraus. Gleich hinter dem Parkeingang gehen wir kurz ins Ruby's Inn eine paar Kleinigkeiten einkaufen. Wir kommen mit einem etwas älteren Verkäufer, bei dem wir gerade Filme erstanden haben ins Gespräch. Er ist total beeindruckt, als wir ihm über unsere Tour erzählen. Er hält uns wohl für die härtesten Ironmen und schüttelt uns die Hände und will sie gar nicht mehr loslassen. Schließlich können wir uns losreißen und rollen anschließend weiter westwärts auf der 12. Die Landschaft wechselt dabei sanft von rotem Gestein zu der typischen Prärie. Kurz vor der Junction mit HWY 89 hat Niki einen Platten an seinem Hinterrad. Komischerweise ist der Mantel an einer Stelle total durchgescheuert, zu reparieren gibt es da nichts mehr. Also wird der zweite und letzte Ersatzmantel raufgezogen und der alte in einer Mülltonne entsorgt. Ab der Junction haben wir für etliche Stunden einen starken Gegen-/bzw. Seitenwind. Ein Vorankommen wird dadurch etwas erschwert. In dem Ort Hatch ziehen wir uns eine Pizza und kämpfen uns weiter Richtung Süden. Der Himmel ist inzwischen sehr stark bewölkt und vereinzelt fallen auch ein paar Tropfen. Glücklicherweise fängt es aber nicht zu regnen an. Zu allem Überfluss packt sich Zak an einer engen Straßenstelle bei einem vorbei rauschenden Lkw in den steinigen Seitengraben und reißt sich dabei sein Knie auf. Es blutet wie sau. Aber ohne Panik wird erst einmal der kleine Verbandskasten rausgeholt und versucht die Blutung zu Stoppen. Leider nur mit mäßigem Erfolg. Da die Trinkflaschen alle irgendwelche Vitaminzusätze enthalten, kann die Wunde nicht mal sauber gemacht werden. Erst ein paar Kilometer weiter gibt es eine Tankstelle und frisches Wasser. Beim weiteren desinfizieren kippt Zak fast vor Schmerzen um. Da wir keine andere Wahl haben wird ein Verband angelegt und nach kurzer Zeit vorsichtig weitergefahren. Wir fahren bis kurz vor Glendale, wo wir uns auf einem Campground eine Cabin mieten wollen, doch leider ist kein Verwalter da. Da nach fast einer Stunde immer noch keiner auftaucht, versuchen wir uns an den kommenden 26 km bis zum nächsten Zeltplatz. Hier in Mount Carmel ist glücklicherweise jemand und so bleiben wir auch hier. Leider gibt es keine Cabins und so schlagen wir unser Zelt auf. Eine Dusche nach der heutigen Blutaktion ist zwar etwas kompliziert, dennoch eine Wohltat. Als wir abends in unserem gemütlich großen Zelt liegen, fängt es draußen an zu regen.
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