Nach exakt 19 Stunden legt die Fähre im Hafenviertel Oslo's an. Da die ganzen motorisierten Fahrzeuge sich kaum noch halten können, warten wir etwas ab und verlassen als Letzte das Schiff. Bei der Einreise gibt es wie erwartet keine Probleme mit dem Zoll. Was sollen denn verrückte Radfahrer schon groß zu deklarieren haben? Etwas orientierungslos führt uns der Weg bei herrlichem Sonnenschein quer durch Oslo hindurch. Auf der Kopie des Stadtplans lässt sich nicht alles erkennen und so gelangen wir manchmal in Sackgassen. Glücklicherweise ist heute Pfingsmontag und so ist nicht besonders viel Verkehr auf den Straßen. Auf dem Trondheimsveien eiern wir schließlich auf dem sich mal rechts und mal links windenden Radweg aus der Hauptstadt Norwegens Richtung Norden hinaus. Auf der 120 geht es für etliche Kilometer bis nach Skedsmokorset. In der hügeligen Landschaft geht es recht zügig voran. Das Wetter ist angenehm warm und unsere Motivation ist echt super. Wie zwei kleine Jungs voller Tatendrang erkunden wir die Landschaft. Manchmal geht's bis auf 400 m hinauf. Zuerst gab es fast ausschließlich Laubwald zu sehen, der jedoch bald dem allgegenwärtigen Nadelwald weicht. Auch die landwirtschaftlichen Flächen werden immer weniger, bis schließlich der Wald ganz die Herrschaft an sich reißt. Wir ballern ganz schön rein, machen gelegentlich aber mal auch Pausen. Leider sind heute aufgrund des Feiertages die Supermärkte geschlossen, so holen wir uns an einem kleinen Shop halt nur das Nötigste. Kurz hinter dem Ort Malungen schlagen wir das Zelt an einem kleinen See auf. Obwohl es etwas nach Fisch mieft, wird nicht lange diskutiert, sondern erst mal gegessen. Franki versucht noch in dem See zu baden, gibt jedoch aufgrund von tiefem Schlamm auf. Ziemlich fertig für den ersten Fahrtag gehen wir in unsere gemütlichen Schlafsäcke schlafen.
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