Auch nachts wird Maze übel, da war wohl schon wieder etwas mit dem Essen nicht in Ordnung. Morgens ist es nicht besser, zum Frühstück muß daher ein Tee ausreichen. Keine gute Grundlage für den Tag.
Das Zelt ist nochmal eine Stufe nässer, als die Tage zuvor. Selbst das Innenzelt ist auf der Innenseite triefend naß. Die Luftfeuchtigkeit muß in dieser Höhe sehr hoch sein. Es ist kalt und die Sonne kommt erst spät hinter dem Berg hervor. Maze hat kaum Kraft, die Ausrüstung zu packen. Die Übelkeit kommt und geht im Minutentakt. Wir brechen trotzdem auf. Die letzten Kilometer Der Anstieg ist noch nicht vorbei, weitere 200 m geht es hoch. Dann fahren wir eine Weile auf über 3000 m Höhe. So hoch waren wir zuvor noch nie mit dem Fahrrad. Unterwegs kaufen wir zwei Äpfel, auf etwas anderes hat Maze keinen Appetit. Die Stärkung ist jetzt auch dringend nötig, die wenige Kraft schwindet zusehens. Zum Glück ist der Anstieg vorbei und Toluca liegt sogar tiefer, denken wir erst noch...
Die Straße geht jetzt hügelig weiter. Die Anstiege kosten Maze's letzte Kraft. Über 200 m runter und gleich im Anschluß wieder 100 m hoch, so geht das eine ganze Weile. Der Vulkan Nevado de Toluca ist einige Male zu sehen. Ein gewaltiger Berg, was für ein toller Anblick! Doch wir machen kaum Fotos, wollen heute nur das Ziel erreichen. Während einer Abfahrt bei vollem Tempo sticht eine Biene in Luisas Lippe. Der Stachel steckt noch, läßt sich aber gut entfernen. Zum Glück wird es nicht schlimmer, die Lippe schwillt kaum an.
Maze schleicht nur noch so dahin. Wieder machen wir eine Pause am Straßenrand. In einem Dorf kaufen wir ein spezielles Getränk, um eine Dehydratation zu vermeiden. Denn auch der Durst wird von der Übelkeit verdrängt. Die Wolken werden größer und dunkler. Es wird doch nicht ausgerechnet heute... Kurz vor Toluca fängt es dann tatsächlich an zu regnen. Das hat gerade noch gefehlt, Maze ist total fertig. Plötzlich zwickt es im Gesicht, ein Hagelschauer setzt ein! Wir stellen uns schnell bei einem Steinmetz unter. So warten wir zwischen den Grabsteinen auf das Ende und schauen ihm solange bei der Arbeit zu.
Der Hagel prasselt mit einem Höllenlärm auf das Wellblechdach ein. Nach 20 Minuten ist die schwarze Wolke vorbei gezogen und wir können weiter in die Stadt. Der Verkehr wird jetzt immer dichter. Die Hotels sind entweder viel zu teuer oder sehr schlecht. Einmal ist kein Platz für die Fahrräder, weder unten noch oben im Zimmer. Sie draußen zu lassen, kommt gar nicht in Frage.
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