Reisebericht Baltische Staaten
In 24 Tagen 1435 km durch Litauen, Lettland und Estland

Teil 3 Teil 5

Césis, eine Stadt mit fast unverändert gebliebenen Holzhäusern und einer imposanten Festung ist einen Zwischenstop wert. Ebenso der dortige große Markt. Wie sehr naturverbunden die Letten sind, zeigt auch der in allen Städten anzutreffende Blumen- und Pflanzenmarkt. Die Vielfalt der Feld- und Wiesenblumen, die hier angeboten wird, ist atemberaubend.
Hinter Valmiera geht die Fahrt weiter in Richtung der Grenze zu Estland. Unser Zeltplatz am Gauja-Fluß bei Strenci beschert uns einige Schnaken beim Abendbrot, aber auch zwei Biber, die am Flußufer ihr Bauwerk verrichten. Nur das gegenüber liegende Sägewerk hat wohl von Nachtruhe noch nie etwas gehört...

Estland - Offenheit und Weite
Bei Valka überqueren wir die Grenze nach Estland - eine Beschilderung ist so gut wie nicht vorhanden. Estland hat rund 1,5 Millionen Einwohner: 450.000 davon leben allein in der Hauptstadt Tallinn. Auch Estland ist dicht mit Wald bewachsen und hat viele offene Freiflächen. Wenige Höhenzüge, dafür viele Moränenlandschaften und ausgedehnte Moorlandschaften sowie sich weithin erstreckende Sandstrände prägen weite Teile des Landes. Diese Weite, die wir seit einigen Tagen spüren und erleben, wirkt sich beruhigend auf uns aus und erzeugt außerdem eine neue Form von Offenheit, die wir den dortigen Menschen entgegenbringen und die vor allem auch uns entgegen gebracht wird.

An einem Haus mitten auf dem Land fragen wir an, ob wir unser Zelt aufstellen dürfen. Der Mann spricht Englisch und sogar etwas Deutsch und wir können uns den Platz auf dem riesigen Grundstück sogar aussuchen. Zwei Stunden später werden wir zum Essen ins Haus gerufen und am nächsten Morgen dürfen wir den Platz nicht verlassen, bevor wir die köstlichen Pfannkuchen mit Marmelade, die vor unseren Augen frisch zubereitet werden, nicht probiert haben.
Frisch gestärkt geht es durch eine seenreiche Landschaft. Das Bad im See ersetzt heute die Dusche. Otepää und Tartu sind die weiteren Stationen. Tartu, eine alte aber lebendige Universitätsstadt wurde 1632 gegründet. Der Rathausplatz lädt zu einer Rast mit Blick auf neuklassizistische Fassaden ein.

 

Eckhaus in Césis, Lettland
Tanzende Kinder in Césis, Lettland
Rathaus von Tartu, Estland

 

Teil 3 Übersicht Teil 5

 Autor: Hans Jürgen Stang
Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von Hans Jürgen Stang für die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.

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