Nach dem Frühstück ist das Wetter so gut, daß es auf der Gravelroad endlich weiter nach McCarthy gehen kann. Unterwegs treffen wir bei einem kurzen Halt die Hikerin/bikerin Sage aus Anchorage, also gibt es viel freakmäßiges auszutauschen. Sie gibt uns ihre Adresse, um uns ein paar Trails rund um Anchorage zu zeigen, allerdings ist sie erst wieder ab dem 27.August zu Hause.

Die Strecke nach McCarthy ist wie vermutet das Letzte. Gravel vom Feinsten. Zak hat natürlich wieder einen Platten. Sein hinterer Mantel sieht inzwischen wie ein schweizer Käse aus, er besteht nur noch aus Flicken. Zwei mal Powerbar (Banane/Apfel) und ein Spezialbar. Na, hoffentlich hält das Ganze noch eine Weile... Als wir beim Reifenflicken sind, erscheint plötzlich ein biker aus dem Nichts und fragt, ob wir Hilfe benötigen! Wo kommt der denn in dieser Einöde her, fragen wir uns?! Ein paar Meter weiter befindet sich die Antwort. Er hat dort ein renovierungsbedürftiges Haus, an dem er etwas arbeitet. Es soll ein Campground werden. Gute Idee, denn genau hier fehlt eigentlich einer. Anscheinend nimmt er das Leben ziemlich locker, denn gut voranzukommen scheint er nicht. Weiterhin sind noch zwei bikerinnen da, die leider gerade von McCarty zurückkommen und in die andere Richtung weiterfahren. Irgendwie kommen wir heute auch nicht so richtig voran...

Abends kommen wir tatsächlich noch vor McCarthy an und schlagen das Zelt in einem Seitenweg auf, um dort die nächsten Nächte zu verbringen. Da es hier keinen offiziellen Zeltplatz gibt, sind wir auch nicht die Einzigsten hier. Fast alles in dieser Gegend ist in Privatbesitz und darf daher nicht zum Zelten benutzt werden. Nur dieser Seitenweg ist ein Geheimtip für die Wanderer.
In einiger Entfernung ist ein starker Baum am Berghang zu finden und so kann das Essen endlich mal weit hochgezogen werden.

Selbstverständlich probieren wir heute noch die handbetriebene Tram über den Fluß aus, um nach McCarthy zu gelangen. Da es keine Brücke über die zwei Flußteile des Kennicott River gibt, sind als Ersatz zwei Trams angebracht. Die erste Tram ist Pflicht, es gibt keine andere Möglichkeit, die andere Flußseite trocken zu erreichen. Die zweite ist nur zu gebrauchen, wenn der Wasserstand hoch ist, sonst kann man auch die kleine Holzbrücke benutzen. Diesen Spaß lassen wir uns nicht entgehen. Auf der Mittelinsel steht eine relativ neue Holzkirche und McCarthy ist wie erwartet eine Geisterstadt, es leben hier im Sommer ganze 10 Einwohner und im Winter ist es immerhin noch einer...