Wir verbringen den bewölkten Tag erst ziemlich locker, müssen uns erst einmal vom Schock erholen, am südlichsten Zipfel Alaskas zu sein. Einfach nur Rumsitzen bringt aber nichts, also gehen wir nach Hyder und versuchen dort, per Anhalter zum Salmon Glacier zu gelangen. Leider vergebens, denn es fährt niemand die einzige Zufahrtsstraße zum Gletscher hoch. So bleibt nach Stunden nur der Rückzug zum Campground...
Nach einer Stärkung am Nachmittag geht es nun per bike die Zufahrtsstraße hoch. Es ist eine Schotterpiste, die auf 20 km über 900 Meter ansteigt. Die Schinderei lohnt sich aber auf jeden Fall, denn der Salmon Gletscher ist eine wahre Augenweide. Endlich ist etwas zu sehen, weshalb wir eigentlich hergekommen sind: Grandiose Landschaft. Um oberhalb des Gletschers weiterzufahren, muß ein Stück abgerutschte Straße passiert werden. Spätestens ab hier wäre eine Weiterfahrt mit dem Auto unmöglich. Der Schnee, der die Straße stellenweise unpassierbar macht, häuft sich und so ist auch mit dem bike ein Vorwärtskommen irgendwann nicht mehr möglich. Die dunkle Wolkendecke rückt auch immer näher, je höher die Straße führt. Leider ist ein längerer Aufenthalt hier oben nicht möglich, bei 5°C und viel Wind ist es sehr kalt.
Nach extremen Photoshooting steht die Abfahrt auf der üblen Gravelroad an, die steil, eng und verschneit ist und Erdrutsche aufweist. Dabei frieren die Finger ganz schön ab, die Handschuhe liegen leider auf dem Campground. Unterwegs zeigt sich wieder mal ein Bär. Als Ausgleich für die Kälte bei der Abfahrt, gibt es heute eine schmackhafte warme Suppe auf dem Campground. Total fertig hauen wir uns spät abends aufs Ohr und schnarchen erst einmal kräftig ab...
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