Nach dem Herauskriechen aus dem Zelt fällt eine ganze Mückenherde über uns her und saugt das letzte Blut aus unseren Adern. Also so schnell wie möglich essen, Ausrüstung zusammenpacken und auf in Richtung Prince George.

Nach ein paar Kilometern Fahrt bemerkt Maze ein merkwürdiges Schleifen seines Hinterrades an der Bremse. Eine genaue Analyse des bikes zeigt, daß sich die Hinterradfelge an einer Stelle auf beide Flanken nach außen ausdehnt. Da im Moment keine Reparaturmöglichkeit vorhanden ist, muß es behutsam weiter gehen. Doch schon nach weiteren 10 km fängt auch bei Zak das Schleifen an. Ein 1 cm großer Riß in der Hinterradfelge. Woher? Warum? War es Sabotage an den bikes? So einen Zufall kann es einfach nicht geben.

Wir biken vorsichtig weiter. Bei km 35 ist der Riß in Zak's Felge schon 5 cm lang. Kurz hinter der Ortschaft Hixon, der nördlichsten Stadt des Cariboo's, bei km 52,8 dann der erwartete Platte. Die Felge schlitzte den Mantel und den Schlauch auf. Das Hinterrad wird zwangsrepariert und zusätzlich mit Klebeband an den Seiten verstärkt. Maze's Felge sieht inzwischen auch bedrohlich aus. Da wir keine andere Möglichkeit haben, biken wir mit ausgehängter Hinterradbremse langsam weiter. Von nun an wird jedes noch so kleine Schlagloch gemieden. Bloß kein Risiko eingehen!

Natürlich bleibt ein Schauer heute nicht aus. Wir ziehen bis zum örtlichen Zeltplatz in Prince George durch. Wie erwartet wird es natürlich kurz vor der Stadt wieder sehr voll auf den Straßen. Obwohl es ziemlich geknirscht und geknackt hat, haben es beide Hinterradfelgen tatsächlich gerade noch so geschafft. Zak's Riß hat sich auf 15 cm ausgeweitet und die Felge von Maze ist zusätzlich auch noch in der Mitte ein Stück gespalten -> absoluter Schrott. Es wird anscheinend nur noch Müll verkauft.

Landschaftlich hat sich heute kaum etwas gegenüber den vorherigen Tagen verändert, denn es ging wieder am Fraser entlang. Auf was für einem Zeltplatz sind wir denn diesmal gelandet? Unsere Nachbarn scheinen irgendwelche heruntergekommene Typen aus der Gegend zu sein. Ganz sauber sieht das nicht gerade aus, eher nach einem Drogenumschlagplatz. Jedenfalls ist Haligali angesagt, es wird eine große Party mit der obligatorischen Marihuana-Friedenspfeife gefeiert. Erst ab 3 Uhr früh ist endlich Ruhe auf dem privaten Campground in Nähe des Stadtzentrums. Puh, das war heute ein anstrengender Tag, mit der Ungewißheit, ob wir überhaupt aus eigener Kraft ankommen würden...

Gebrochene Hinterradfelgen