Auch heute erstrahlt der Himmel in seiner vollen blauen Pracht fast wolkenlos. Anscheinend haben wir uns an die morgendliche Kälte um 0°C gewöhnt, wir zittern gar nicht mehr so stark. Oder aber die Motivation, schnell in den warmen Süden zu kommen, treibt uns voran.

Gemächlich geht es bergauf, bergab Richtung Grenze zu den Vereinigten Staaten. Nach einer Zwischenmahlzeit und einigen Anstiegen weiter, stehen wir plötzlich nach 100 km an der Grenzstation zu Montana. Kurz bleiben wir besinnlich stehen und atmen noch zum letzten Mal canadische Luft ein. Der Tachostand zeigt inzwischen einen Gesamtkilometerstand von rund 3800 km. Es ist fast unfassbar, in rund 4 Wochen sind wir fast von Nord nach Süd von diesem riesigen Land Kanada gefahren!

An der Grenze gibt es wie erwartet keine Probleme bei der Einreise. Zwar guckt der Grenzbeamte etwas skeptisch auf den Einreisestempel in Alaska, stellt aber keine weiteren Fragen und lässt uns sodann passieren. In dem Grenzort Roosville gehen wir erst mal einen amerikanischen Burger mit Pommes essen und denken selbst ein wenig über unsere Tour nach. Dabei schütteln auch wir den Kopf...

Landschaftlich hat eine extreme Veränderung stattgefunden: in Kanada gab es das gewohnte Bild mit Bergen, Wäldern und einem schicken Tal entlang der Kooteney Mountains, doch in den USA hat sich die Landschaft schlagartig in Prärie gewandelt. So ist es auch merklich wärmer geworden.

In dem Ort Eureka holen wir uns im Vistor Center Informationen über den Bundesstaat Montana und eine kostenlose Landkarte. Irgendwie zieht sich der heutige Tag ganz schön lange hin, doch irgendwann kommen wir auch auf dem Campground am Dickey Lake kurz vor Einbruch der Dunkelheit an. Die Prärie ist kurz vor Ende der heutigen Etappe einem größeren Wald mit Bergen gewichen.