Früh ist es wie schon für gewöhnlich recht frisch (6°C). Nach den morgendlichen Aufgaben (Frühstück, Zeltabbau, Wasser tanken, ...) geht es los. Die ersten 3 km zum Yellowhead Highway sind recht rasant, man muss schon kräftig die Bremse betätigen.

Obwohl die nächsten 45 km auf der Straße Richtung Westen fast flach sind, ist es ziemlich anstrengend diese zu fahren, denn es herrscht ein ziemlich starker Gegenwind. Dafür ist die Landschaft wunderschön. Rechts und links türmen sich die Berge der canadischen Rocky Mountains auf. Was nervt, ist der ziemlich starke Verkehr. Nicht nur Touristen fahren hier lang, sondern auch etliche Lkws benutzen diese Straße auf dem Weg Richtung Küste und zurück nach Edmonton.

Am Ortseingang von Jasper wird erst einmal ein obligatorisches Photo geschossen. In dem Ort selbst suchen wir das Visitor Center auf und informieren uns über die Lage der vorhanden Zeltplätze in den zwei angrenzenden Nationalparks. Später füllen wir unsere Vorräte für die nächsten Tage im Supermarkt auf und gehen gemütlich eine Pizza essen.

Nach einigen Photos später geht es schließlich weiter auf den berühmten Icefields Parkway Richtung Süden. Bei einer erneuten Parkkontrolle weisen wir unseren gültigen Tickets vor. Der Wind ist inzwischen schwächer geworden und so kommen wir gut voran. Leider hat sich der Himmel zugezogen und es fallen auch ein paar Tropfen.

Weiter entlang des Athabasca Rivers geht es flussaufwärts einen kleinen Anstieg hinauf, bevor es zu den Athabasca Wasserfällen geht. An den Wasserfällen herrscht natürlich viel Trubel. Jede Menge Reisebusse kommen an und fahren weiter. Eine japanische Reisegruppe kann sich kaum einkriegen, als sie unsere bikes mit Shimano-Komponenten sehen und gratulieren uns für unseren Trip. Natürlich auf Japanisch. Die sind völlig aus dem Häuschen. Einige fassen vorsichtig die Räder an, andere diskutieren lautstark und aufgeregt, während sie Schaltung und Bremse inspizieren. Anerkennende Handbewegungen werden gemacht und man nickt uns voller Bewunderung zu. Im japanischen Stimmengewirr schauen wir uns an und können ein Schmunzeln nicht unterdrücken.

Der Wasserfall selbst ist zwar nett mit seinem Regenbogen anzusehen, doch ist dieser eigentlich relativ klein. Anschließend quartieren wir uns in der nah gelegen Jugendherberge ohne fließendem Wasser ein. Im Aufenthaltsraum machen wir es uns gemütlich und kommen so leicht mit anderen Reisenden ins Gespräch. Draußen zieht ein heftiger Schauer vorbei.

Obwohl wir heute mitten in die Rocky Mountains gebikt sind, war es die flachste Etappe überhaupt. Der Höhenmesser zeigt nur 383 Höhenmeter an.