Im Gegensatz zum gestrigen Tag ist es heute mit einer Zeltaußentemperatur von 0°C recht kühl. Sogar das Kondenswasser des Zeltes und der Abdeckplane ist gefroren. Aber nach Abfahrt (und nachdem Zak einen platten Reifen seines bikes repariert hatte) wird es recht schnell warm. So richtig angenehm wird es uns eigentlich erst durch den 400 Höhenmeter Anstieg auf die 1067 m hohen Steamboat Mountain Summit. Oben auf dem Pass grüßen uns zwei Arbeiter einer Telefongesellschaft, die an einem Telegrafenmast arbeiten. In dem Steamboat Café kurz dahinter wollen wir etwas essen, doch ist die Küche leider geschlossen. Der Besitzer ist jedoch so hocherfreut uns zu sehen, dass er uns einen kostenlosen Snack anbietet. Die beiden Telefontechniker treffen wir hier auch bei ihrer Pause wieder und so plaudern wir eine ganze zeitlang. Leider müssen wir bald weiter, da wir durch den langen Anstieg heute erst 20 km geschafft haben. Zurück auf der Straße kommen wir gut voran. Leider wird der Wind erheblich stärker. Kurz vor Fort Nelson sind unsere Kräfte so am Ende, dass noch ein extra Snack die letzten Kräfte mobilisieren muss. Schließlich sind wir auch die letzten 70 km ohne Pause durchgezogen. Im örtlichen Visitor Center schauen wir uns die Unterkunftsmöglichkeiten für heute an. Da es hier ein Bed&Breakfast speziell für nichtmotorisierte Reisende gibt, fällt die Wahl natürlich nicht besonders schwer. Auf dem Weg zum Mel's Bike Repair and Bed'n Breakfast treffen wir Mel höchstpersönlich und er ist hocherfreut, dass wir bei ihm übernachten wollen. Da er noch was einkaufen will, sollen wir schon mal zu seinem Haus ein paar Straßen weiter fahren. Und seinem Sohn sollen wir außerdem ausrichten, dass er noch 2 weitere Pizzen bestellen soll... Tja, gesagt und getan fahren wir gleich dahin. Doch in das Haus gelangen wir nicht so schnell, denn ein ziemlich großer Hund an einer sehr langen Leine bewacht das Haus. Aber nach etlichen Anläufen kommen wir dank des Sohnes von Mel und Mitch doch noch hinein. Nach abpacken der bikes trudelt Mel dann auch noch ein. Zusammen genießen wir die herrliche Pizza und schlürfen gemeinsam ein paar Bier. Obwohl das Haus beim ersten Eindruck aufgrund der leichten Unordnung etwas chaotisch wirkt, ist es doch erstaunlich gemütlich hier. Nach Reparatur von Mel's Computer verschicken wir noch unzählige eMails in die weite Welt hinaus. Irgendwie ist es schon komisch, wenn man nach etlichen Tagen im Zelt wieder ein festes Dach über dem Kopf hat, man muss sich nicht um so viele Dinge kümmern. Abends trudelt noch Mel's Frau Mitch vom Einkaufsbummel im 600 km entfernten Grande Prairie ein... Wir schlafen in einem Etagenbett, während die Bikes im Wohnzimmer übernachten, nachdem sie von Mel in der hauseigenen Fahrradwerkstatt gründlich durchgecheckt wurden.
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