Land & Leute |
Die beschriebene Route durchquert das historisch gewachsene, ethnische Tibet, das zum größten Teil aus den chinesischen Provinzen Qinghai im Norden und TAR (Tibetan Autonomous Region) gebildet wird. Dieses Gebiet ist in mehrerer Hinsicht das Land der Superlative. Mit einer Fläche von zusammen 2,5 Millionen Quadratkilometern so groß wie Westeuropa, aber von insgesamt nur rund 13 Millionen Menschen bevölkert, gehört dieses Gebiet zu den abgelegensten und einsamsten Regionen der Erde. Aufgrund der Kollision des indischen Subkontinents mit dem asiatischen Festland vor Jahrmillionen, hat sich das ursprünglich auf Meeresniveau befindliche Gebiet im Laufe der Zeit auf eine durchschnittliche Höhe von 4500 Meter gehievt. Das tibetanische Hochland ist damit die größte, höchstgelegene Erdmasse der Welt. Dort, wo die beiden Landmassen aufeinander gestoßen sind, hat sich auf einer Strecke von 3000 km das höchste Gebirge der Welt aufgefaltet - der Himalaja. Ein Viertel der 6 Millionen Tibeter leben als Nomaden. Die chinesische Bevölkerung hat mit 7,5 Millionen Einwohnern schon die Mehrheit im Land der Tibeter. Und täglich werden es mehr. |
Routenverlauf |
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Profil |
Xining (2275 m), hinauf zum Qinghai Lake (3200 m), dann entlang des Sees. Bis nach Golmud bewegt man sich dann andauernd auf ca. 3500 m Seehöhe. 30 km nach Golmud steigt die Strasse bis zum Kunlun Pass auf 4820 m. Nun befindet man sich am tibetischen Hochplateau und bis Lhasa meist zwischen 4600-4800 Metern Seehöhe. Die Steigungen sind allerdings immer sehr mäßig, teilweise aber lang. Ab Lhasa auf und ab auf serpentinenreichen Schotterpisten zwischen 4500-5100 Metern. Ab Tong La (5100 m) geht es dann schnell hinunter in die suptropische Zone von Nepal (1000 m). |
Reisezeit & Klima |
Beste Reisezeit für diese Strecke ist zwischen Juni und Mitte Oktober. Im Winter sind Pässe oft gesperrt, allerdings bringt der Monsun im Sommer den meisten Niederschlag des ganzen Jahres. Am günstigsten ist es so Ende September / Anfang Oktober zu reisen. Wenig Regen und klare Luft. Die Temperaturen sind auch tagsüber eher gedämpft, in der Sonne ist es aber meist sehr angenehm, oft Wind. Gesichtsmaske, Handschuhe, warme, winddichte Kleidung mitnehmen. In der Nacht kann es gefrieren und schneien, warmer Schlafsack unbedingt erforderlich. |
Straßen & Verkehr |
Etwas weniger als die Hälfte der Strecke ist asphaltiert, ein paar hundert Kilometer sind furchtbare Schotterpiste. Das Verkehrsaufkommen ist gering, besteht fast ausschließlich aus LKWs und Bussen. Bei Krankheit oder gravierenden technischen Problemen kann man versuchen, LKWs anzuhalten. |
Ausrüstung |
Sehr stabiles Trekking- oder Mountainbike mit extremer Bergübersetzung von Vorteil (ich bin 24 / 34 gefahren!). Rahmen und Gepäckträger aus Stahl, das kann fast überall geschweißt werden. Alle wichtigen Reserveteile und Werkzeuge mitnehmen. Man muss alles selbst reparieren können. Beim Improvisieren sind die Chinesen aber sehr erfinderisch. Aufgrund der zahlreichen Bachdurchquerungen unbedingt wasserdichte Packtaschen erforderlich. |
Formalitäten |
Ein in Deutschland oder Österreich ausgestelltes chinesisches Visum ist 6 Monate gültig, die Aufenthaltsdauer beträgt 90 Tage. Kosten: 30 DM oder 300 ATS. Am Visumantrag keinesfalls das Fahrrad als Transportmittel und Tibet als Reiseziel angeben. Das nepalesische Visum (Achtung neue Regelung seit 2000: nur noch ein einziges Visum für 30 US$, 60 Tage Aufenthalt erhältlich) ist ohne Probleme in Lhasa oder direkt an der Grenze in Kodari zu bekommen. In beiden Fällen sollte der Reisepass noch mindestens 6 Monate gültig sein. |
Gesundheit |
Empfohlene Impfungen: Thyphus, Tetanus, Cholera, Polio, Hepatitis A und B, Tollwut, Meningokokken-Meniningitis, FSME. Medikamente sind nur in Lhasa oder Kathmandu erhältlich, dann aber sehr billig und rezeptfrei. Die ärztliche Versorgung in Tibet ist sehr schlecht. Hände weg von ungekochtem Wasser und Fleisch. |
Karten |
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Autor: Ulrich Sertl | ||
Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von Ulrich Sertl für die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Auf seiner Homepage pedalglobal.net findet ihr unter anderem weitere Informationen über Tibet. |
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