Reisebericht Rumänien
In 4 Wochen 1530 km allein durch Rumänien

Teil 8 Teil 10

Weitere Begegnungen

Kurz vor dem Huta-Pass, als ich schon in den ersten Gang schalten muss, läuft mir ein Mädchen vor das Rad und zeigt auf ihren Bauch. Ich verstehe was sie sagen will und ich gebe ihr aus meinen Radtaschen Kekse und Trockenfrüchte. Das dankbare Lächeln dieses Kindes werde ich mein Leben lang nicht vergessen...
Und wieder einmal erkenne ich, dass es gerade die "Kleinigkeiten" im Leben sind, auf die es wirklich ankommt. Und sie sind auch das "Salz in der Suppe" einer Radreise. Sie lassen alle Anstrengungen und Mühen vergessen.

Und anstrengen muss ich mich heute schon, langsam aber beständig geht es jetzt bergauf. Ich bin im "Oascher Land" und erreiche den dort bekanntesten Ort Sapanta. Grund dieser "Berühmtheit" ist der "heitere Friedhof" des Ortes. Denn dort sind die Gräber mit kunstvoll geschnitzten und bemalten Holzkreuzen versehen. In Bildern und Reimen werden die Verstorbenen noch einmal mit ihren guten und schlechten Taten lebendig. Wirklich schade, dass ich die Texte nicht lesen kann! Hinter Sighetu Marmatiei komme ich nach Vadu Izei und als ich dort nach einem Übernachtungsplatz frage, lädt man mich erst einmal zum Essen ein.
Es gibt traditionelle rumänische Küche - Ciorba de pui (Suppe mit Huhn), Sarmale, das rumänische Nationalgericht (Kohlrouladen mit einer Reis-Hackfleisch-Füllung) und Branza (Schafskäse). Dazu - wie könnte es anders sein - selbstgebrannter Pflaumenschnaps. Nach mehrfachem "Nachschlag" bringt man mich zum Nachbarhaus, wo ich übernachten kann. Ob so etwas bei uns zu Hause möglich wäre, denke ich für mich und hege leise Zweifel.


Grabstein auf dem "lustigen Friedhof"
Karpatenlandschaft

 

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 Autor: Hans Jürgen Stang
Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von Hans Jürgen Stang für die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.

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