Die Moldau-Region/Bukowina
Die Bukowina, der nördliche Teil der Moldau-Region besticht durch eine sanfte, bewaldete Hügellandschaft, schönen Häusern mit Tiefbrunnen, die wahre Kunstwerke darstellen. In dieser Region findet man Zeugnisse der rumänischen Kunst, die zu den schönsten und wertvollsten gehören, die diese jemals hervorgebracht hat: "Gemalte Gebete" an den Außenwänden der nordmoldawischen Klöster. Diese Fresken sind teilweise noch in einem hervorragenden Zustand.
Beeindruckende Klöster
Als ich auf einer von Schlaglöchern übersäten Straße in Richtung des Klosters Moldovita fahre, schenkt mir unterwegs ein Melonenverkäufer eine Melone. Mit dieser großen Melone in der linken Radtasche habe ich das Gefühl die nächsten Kilometer wie auf einem schwankenden Schiff zu sein.
Das Nonnenkloster Moldovita wurde im 15. Jahrhundert erbaut und die Außenmalereien sind an der Süd- und Ostfront noch sehr gut erhalten.
Abends teile ich die Melone mit meinen Gastgebern, einem Ehepaar in einer sehr ärmlichen Behausung. Der Mann läuft auf Krücken und mir ist gar nicht wohl bei dem Gedanken, gerade dieses Haus ausgesucht zu haben. Aber ein Mann, der etwas Englisch sprach, hat mich hierher gebracht. Ich bekomme noch frische Milch und Schafskäse - mehr hat diese Familie selbst nicht. Und mir wird einmal mehr bewusst, dass es gerade die armen Leute sind, die das Wenige noch mit anderen teilen.
Über den Ciumirna-Pass, der unterwegs herrliche Ausblicke auf die Umgebung bietet, komme ich nach Sucevita mit dem gleichnamigen wehrhaften Klosterkomplex, dessen Kirche ebenfalls beeindruckende Fresken aufweist. Wie beim Besuch aller Klöster bin ich fast allein in der Klosteranlage. Auch das ist ein großer Vorteil, wenn man nicht zur Hauptsaison reisen muss.
Tiefbrunnen mit Dach |
Klosterfresken |
Autor: Hans Jürgen Stang | ||
Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von Hans Jürgen Stang für die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. |
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