Wow, was für eine Tour! Zwar haben wir unterwegs manchmal befürchtet, die Strecke etwas kürzen zu müssen, doch haben wir
tatsächlich durchgehalten. Mit den allerletzten Reserven haben wir in 11 Wochen 7200 km zurückgelegt.
Landschaft
Bedingt durch die Länge der Strecke haben wir sehr viele verschiedene Landschaften gesehen. Oben in Alaska war das Bild geprägt von
wunderschönen Wäldern, Gletschern und wahnsinnig großen Bergen. Viele Seen haben das Landschaftsbild doch öfters aufgelockert.
Ab dem Yukon-Territory und dem Beginn der Rocky Mountains wurde die Strecke bis weit hinunter in den Süden sehr anspruchsvoll. Von einer
Bergseite ging es dabei unzählige Male auf die Andere. Eine richtige Verschnaufpause war nur sehr selten möglich. Die Wälder
Kanadas sind eine echte Bereichung und auch wenn sie endlos erscheinen, immer wieder schön anzusehen.
Aber auch die Prärielandschaften in den Staaten haben etwas für sich. Zwar sind diese oftmals sehr eintönig, drücken jedoch
aber einen ganz anderen Reiz aus. Durch das ständige auf und ab wird es nie richtig langweilig.
Rotes Gestein sieht auch sehr imposant aus, vor allem wenn es eine Mischung aus Wald und Prärie ist. Vor der Wüste sollte man
allerdings Respekt haben und auf jeden Fall seinen Wasserstand jederzeit im Auge behalten.
Kakteen und Dornengestrüpp hört sich zwar zuerst ziemlich öde an, ergibt jedoch ein sehr interessantes Landschaftsbild. Nur die
überall herumliegenden Dornen können ganz schön Probleme bereiten.
Tiere
Im hohen Norden haben wir ziemlich viele Vögel gesehen und auch ein Bär ist uns zufälligerweise über den Weg gelaufen.
Mit ihm sollte man sich nicht unbedingt anlegen. Ein Weißkopfadler kreuzte auch unseren Weg. Ansonsten noch ein Elch, viele Hunde und eine
riesengroße Spinne. Von den Käfern in sandigem Gefilde müssen wir wohl nicht weiter berichten.
Insekten / Mücken
Im hohen Norden haben uns an manchen Tagen vor allem Mücken ganz schön genervt, glücklicherweise aber nicht allzu oft, da wir relativ
spät im Jahr unterwegs waren. Auch Blackflies raubten uns an einem Abend den letzten Nerv.
Wetter
Mit dem Wetter hatten wir im großen und ganzen Glück. Im hohen Norden mal Sonne aber auch mal Regen und eisige Kälte. Vor allem
nachts sind die Temperaturen sehr runter gegangen, manchmal unterhalb des Gefrierpunktes. Schauer waren im Norden öfters an der Tagesordnung,
doch je weiter wir nach Süden kamen, desto weniger Regen hatten wir. In den USA hat es sogar nur an einem einzigen Tag geregnet. Je weiter
südlich wir gekommen sind, desto wärmer wurde es auch. Speziell in der weitläufigen Prärie kann es echt heiß werden. In der
Wüste Arizonas war es natürlich am heißesten. Aber mit genug Flüssigkeit läßt sich auch diesem Problem begegnen.
Zelten
Obwohl es möglich ist, eine geeignete Stelle im Busch des Nordens zu finden, sind wir immer auf einem staatlichen oder privaten Zeltplatz
eingekehrt. Allein schon wegen der häufig vorhanden Dusche und der nicht zu unterschätzenden Bequemlichkeit eines Tisches zum Essen. In
den Farmgegenden der Staaten ist ein Zelten sicherlich auch möglich, ein Fragen beim jeweiligen Besitzer empfiehlt sich aber auch, um
unliebsamen Eskalationen zu entgehen.
Straßenverhältnisse
So gute Straßen wie in Nordamerika gibt es fast nirgends. Sehr viele Straßen haben einen guten Belag und häufig auch noch einen
kleinen Seitenstreifen. Zwar ist dieser nicht unbedingt für Radfahrer gedacht, lässt sich aber hervorragend zum Fahren nutzen. Nur der Dreck
stört manchmal darauf. Im Norden muss man manchmal kürzere Baustellen in Kauf nehmen, die aber kein großes Problem darstellen.
Das einzige was wirklich nervt, sind die vielen Autos kurz vor und in den Städten. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind hier lange nicht so
gut ausgebaut wie bei uns und deshalb besitzt hier fast jeder ein Auto. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Sinn oder Unsinn des Autofahrens
findet hier offenbar nicht statt.
Wandern
Leider sind wir nicht oft genug wandern gegangen, aber gerade in Nordamerika und vor allem in den Nationalparks gibt es ein hervorragendes Wegenetz.
Wie überall üblich sind die Trails meistens ein paar Meter abseits der Einstiegspunkte relativ leer und gut zu laufen. Motorisierte
Touristen verirren sich selten auf die Wege. So bleibt man wenigstens unter sich und muss sich nicht mit stöckelschuhtragenden Damen
herumärgern.
Preise
Die Preise für normale Lebenshaltungskosten nehmen sich im Vergleich zu uns nicht besonders viel. Einige Sachen sind etwas teurer,
andere dafür billiger. Die Übernachtungen in Motels sind natürlich nicht die billigsten, aber immer noch annehmbar.
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