Tips zur Fotoausrüstung - Transport
Wohin mit der Fotoausrüstung?
Auf dem Fahrrad ist der Platz knapp bemessen.
Oft wird die Kamera von Tourenfahrern in einer Lenkertasche untergebracht, was wir aber
nicht für empfehlenswert halten. Da die Lenkertasche am höchsten Punkt des Fahrrades
angebracht ist und auch noch direkt über der Vorderradgabel liegt, wird sie ohne
Unterbrechung durchgeschüttelt. Selbst bei robusten Kameras wird sich bei längeren
Strecken die eine oder andere Schraube lockern...
Wohin aber dann? In den Gepäcktaschen ist sie ebenso fehl am Platze, denn schließlich
soll der Griff zur Kamera schnell erfolgen. Eine Alternative ist die Unterbringung direkt
am eigenen Körper, da dort zum einen die beste Dämpfung erreicht und auch mal ein
schneller Schnappschuß möglich wird. Die Lösung ist eine Hüfttasche. Im Gegensatz zu einem
Rucksack stört diese nicht und behindert auch nicht die Luftzirkulation.
Die Hüfttasche sollte eine breite, komfortable Auflagefläche auf der Hüfte haben, ähnlich
wie bei einem guten Wanderrucksack. Selbst eine schwere Kamera läßt sich so auf langen
Strecken erstaunlich gut 'ertragen'. Beim Absteigen und Laufen hingegen wird die Tasche
schon eher hinderlich.
Transport der Filme
Die Kamera hat ihren Platz gefunden, bleibt die Unterbringung der Filme. Auf den ersten
Blick vielleicht eine banale Frage. Aber gerade bei langen Reisen mit viel Filmmaterial
und warmem Klima nicht unwichtig.
Die meisten Filme sind heutzutage recht widerstandsfähig und können mehrere Monate bei
Raumtemperatur gelagert werden. Dennoch ist es wichtig, sie vor zu starker Hitze und
Feuchtigkeit zu schützen. Schon beim Kauf sollte darauf geachtet werden, daß die Filme
'frisch' sind, also das Haltbarkeitsdatum möglichst weit in der Zukunft liegt. Auch sollten
alle Filme die gleiche auf der Packung vermerkte Emulsionsnummer besitzen, da es sonst
später zu leichten Farbunterschieden der Bilder kommen kann.
Gegen die Unterbringung in den normalen Fahrradtaschen spricht die zu starke Erwärmung,
wenn die Sonne stundenlang auf die dunkle Oberfläche fällt.
Eine ideale Unterbringungsmöglichkeit ist daher eine Rahmentasche, die mit einer
reflektierenden Folie gegen das Sonnenlicht geschützt werden kann. Sehr gut geeignet ist
dafür eine Rettungsdecke, dies ist eine sehr dünne Folie mit einer silbernen und einer
goldenen Seite. Die Tasche kann damit komplett abgeklebt werden, wobei die silberne Seite
nach außen zeigen sollte. Die Folie hält außerdem den meisten Regen ab.
Zum Schutz vor Feuchtigkeit müssen die Filme jetzt nur noch in wiederverschließbare
Zip-Lock Plastikbeutel verpackt werden.
Zurückschicken per Post
Gerade nach der Belichtung sind Filme am empfindlichsten und sollten deshalb so schnell
wie möglich entwickelt werden. Die wohl beste Methode ist das Zurückschicken der Filme
an das heimatliche Fotolabor. Dies hat zum einen den Vorteil, daß man sich der Qualität
der Entwicklung sicher sein kann, was im Ausland nicht immer das Fall ist.
Auch wird der Ballast am Fahrrad mit jedem zurückgeschickten Päckchen
etwas geringer. Und wenn ihr wieder zuhause ankommt, sind die Filme schon fertig und
müssen nur noch abgeholt werden. Einfach vorher im Fotolabor Bescheid sagen und abklären,
daß ihr die Filme einsenden werdet.
Ein Nachteil dieser Vorgehensweise ist, daß die Filme möglicherweise vom deutschen Zoll
festgehalten werden, bis ihr diese persönlich abholt. Das ist uns selbst schon passiert
und umso ärgerlicher je länger die Filme dort unentwickelt 'dahinsiechen'. Um dies zu
vermeiden hilft vielleicht ein entsprechender Aufkleber auf dem Päckchen, auf dem der Zoll
darauf hingewiesen wird, daß es sich um belichtete Filme handelt die schnellstens zum
Labor gelangen müssen. Auch sehr wichtig ist das Anbringen eines oder mehrerer Aufkleber,
die auf die belichteten Filme hinweisen und das Durchleuchten verhindern soll.
Denn auch Postgut wird angeblich mit Röntgenstrahlen durchleuchtet, bevor es mit
einem Flugzeug verschickt wird.
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Aufkleber für das Päckchen |
Achtung vor dem Zoll |
Beim Reisen mit dem Flugzeug
Filme gehören grundsätzlich ins Handgepäck, da das aufgegebene Gepäck (auch das bike!) mit einer vielfach höheren Strahlendosis durchleuchtet wird. Die Durchleuchtungsmaschinen auf den Flughäfen richten in der westlichen Welt zwar keine Schäden bei Filmen an, dennoch ist Vorsicht angebracht. Denn auch die sicherste Maschine kann bei unzureichender Wartung mit einer zu hohen Strahlungsdosis arbeiten. Daher einfach das Sicherheitspersonal bitten, die Filme per Hand zu inspizieren. In den USA ist dies ohne weitere Probleme möglich. In Europa und speziell Deutschland hingegen kann normalerweise mit keinerlei Entgegenkommen gerechnet werden und die Filme müssen dann doch durch die Durchleuchtungsmaschine. Im Fotohandel gibt es auch Bleibeutel, die die Filme dabei schützen sollen. Doch bei neueren Durchleuchtungsmaschinen erreicht man damit genau das Gegenteil, da diese automatisch die Dosis erhöhen um durch das Blei zu dringen. Also besser gleich darauf verzichten.
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Bei Reisen in die USA ist es auch empfehlenswert, schon vorher die dortigen Filmpreise in Erfahrung zu bringen. Es kann durchaus sein, daß ihr ein Jahr erwischt, in dem die Filme dort deutlich günstiger als bei uns zu kaufen sind. Dabei sollte beachtet werden, daß es spezielle Filme (z.B. Rollfilm) wie bei uns auch nur in Großstädten gibt.
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& R.J. Stephan
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