Früh noch einmal Smalltalk mit Peter, dem anderen Radreisenden. Anschließend geht's zurück auf die RV 17 Richtung Süden. Im Gegensatz zu gestern sind wir locker und es geht zügig voran. Bei km 30 legen wir eine Pause mit Milch und Keksen ein. Ab der Kreuzung 17/720 führt die Straße auf der 720 Richtung Küste. Die Straße ist anspruchsvoller, es gibt ständig kurze, aber heftige Anstiege und Abfahrten. Trotzdem gleiten wir voller Elan und Tatendrang nur so dahin.

Knapp vor Kilometer 100 kommt eine dicke schwarze Nebelwand direkt auf uns zu und so entscheiden wir uns kurzfristig, die Plane an der Leitplanke zu befestigen und uns darunter zu legen. Weise Entscheidung, denn es bricht eine wahre Sintflut für etliche Minuten vom Himmel herab. Nach 30 Minuten hört alles auf und wir können im Trockenen weiterfahren. Puh, noch mal Glück gehabt.

Nach Ende des Verrasundet Fjordes geht's etliche Kilometer einen Berg hinauf in Richtung Fähre. Langsam aber umso heftiger schwinden die Kräfte. An einer Kreuzung attackieren uns Millionen von Blackflies. Beine und Arme sind in sekundenschnelle total schwarz. Da der angebliche Zeltplatz nicht da ist, flüchten wir einfach weiter zur Küste. Leider setzt starker Regen ein und hört nicht mehr auf. Klitschnass betreten wir die Fähre in Rørvika, die uns hinüber nach Flakk bringt.

Der Zeltplatz ist gleich nebenan. In der kleinen Stehküche ziehen wir eine große Portion Nudeln und sehen zu, halbwegs trocken ins Zelt zu kommen. Nach der gestrigen Quälerei flutschte es heute regelrecht, sogar ein neuer Tagesrekord mit Gepäck ist dabei herausgekommen.