Die Nacht verläuft leider nicht so gut wie erwartet, Mücken und andere Quälgeister machen der Ruhe ein jähes Ende. Um 5 Uhr halten wir es nicht mehr aus und brechen auf. Die Sonne geht tatsächlich die ganze Nacht nicht unter. Es geht weiter bis nach Stokmarknes. Da wir nichts mehr zu essen haben, müssen wir einige Zeit warten, bis der Supermarkt öffnet. Direkt an der Reling lassen wir uns auf zwei Parkbänken nieder und schlafen noch eine Weile in der brühend heißen Morgensonne. Auch verzehren wir hier unser Frühstück und beobachten das etwas zögerliche Geschehen beim Fischverkauf.

Ach läßt es sich auf der Straße bei diesem Wetter schön dahingleiten. Das ist es, weshalb wir hergekommen sind. Tolle Landschaft, schönes Wetter und angenehmes Fahren mit dem Rad. Bevor wir in Melbu die Fähre besteigen, ziehen wir uns noch ein großes Eis. Die Überfahrt nach Fiskebø dauert eine halbe Stunde. Anschließend geht's auf einer Schotterpiste für ca. 20 km entlang des Morfjorden. Kaum Verkehr hier, haben die alle Angst wegen der paar Kieselsteine? Uns kann's nur Recht sein.

Auf dem Zeltplatz in Laukvika akklimatisieren wir uns erst einmal und gehen anschließend das Hafenviertel besuchen. Der berühmte Stockfisch hängt auch hier in einem großen Verschlag aus Holz zum Trocknen. Man nehme Kabeljau, schlage seinen Kopf ab, tränke ihn in einer Salzjauche und hänge ihn dann für etliche Wochen zum Trocken auf, bis er regelrecht steinhart geworden ist. Etwas abseits findet man auch die Fischköpfe, die einen bestialischen Gestank verursachen. Uns wird unweigerlich schlecht. Abends tauchen vermehrt Mücken auf.